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Warum so viele Golfer an sich selbst scheitern – die mentale Wahrheit über Golf

Okt. 5

2 Min. Lesezeit

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Es wird gesagt, Golf sei die zweitschwierigste Sportart der Welt – gleich nach Stabhochsprung. Und ja, technisch gesehen ist Golf eine echte Herausforderung: Den kleinen weißen Ball genau im Sweetspot zu treffen ist eine Kunst, die Geduld, Timing und Gefühl verlangt. Aber ist Golf wirklich so schwer?


Wenn man genauer hinschaut, sieht man: Wir können Golf bis ins hohe Alter spielen. Viele meiner Schüler sind über 80 oder sogar 90 Jahre alt – und haben immer noch Spaß auf dem Platz. Die Schläger werden jedes Jahr einfacher zu spielen, die Technik verständlicher, und selbst Amateure können heute Schläge ausführen, die früher nur Profis gelang. Phil Mickelson hat mit 51 Jahren ein Major gewonnen – das wäre in fast keiner anderen Sportart denkbar.


Trotzdem haben so viele Golfer das Gefühl, dass Golf unmöglich zu meistern ist. Warum?


Weil Golf vor allem eins ist: eine mentale Herausforderung.


Ich sehe es täglich – auf der Driving Range, auf Golfreisen, in Ligaspielen oder beim Ryder Cup: Die Technik ist selten das eigentliche Problem. Es ist der Kopf.


Hier sind die wahren Gründe, warum Golf mental so belastend ist:


  • Erwartungsdruck. Jeder Schlag fühlt sich an, als müsste er perfekt sein.

  • Angst vor Blamage. Wir wollen nicht schlecht aussehen vor anderen.

  • Zu viel Zeit zum Denken. Zwischen den Schlägen ist oft Leerlauf – und genau dann kommen die Zweifel.

  • Die Länge der Runde. 18 Löcher bedeuten 18 Chancen, etwas falsch zu machen.

  • Der Körper reagiert sofort auf negative Gedanken. Wer nervös ist, wird fester – und trifft schlechter.

  • Negative Erlebnisse bleiben hängen. Ein schlechter Schlag vor fünf Jahren kann heute noch im Kopf sitzen.

  • Pech spielt eine große Rolle. Ein Windstoß, ein schlechter Bounce – und der perfekte Schlag ist plötzlich im Wasser.


Ich biete im Frühjahr ebenfalls eine Trainingsreise nach Quinta da Ria (HCP 0–45) an – vielleicht sehen wir uns ja dort!
Ich biete im Frühjahr ebenfalls eine Trainingsreise nach Quinta da Ria (HCP 0–45) an – vielleicht sehen wir uns ja dort!

Golf ist also kein Kampf gegen den Ball, sondern gegen die eigenen Gedanken.


Aber: Es gibt Wege, damit umzugehen.


Hier sind ein paar Strategien, um die mentale Seite des Spiels in den Griff zu bekommen:


  1. Akzeptiere, dass Fehler passieren. Du wirst schlechte Löcher haben – aber sie definieren nicht deine Runde. Entscheidend ist, wie du weitermachst.

  2. Hab eine Routine. Eine klare Pre- und Post-Shot-Routine hilft, den Kopf zu fokussieren und negative Gedanken zu unterbrechen.

  3. Bleib emotional neutral. Weder zu euphorisch bei guten Schlägen noch zu hart bei schlechten.

  4. Spiel für mehr als nur das Ergebnis. Bei großen Turnieren wie dem Ryder Cup siehst du: Die Europäer spielen füreinander – das macht sie stark.

  5. Konzentriere dich auf den Prozess, nicht das Ergebnis. Jeder Schlag ist eine neue Aufgabe, unabhängig vom letzten.

  6. Verbessere deine Technik außerhalb des Platzes. Trainiere Haltung, Griff und Rhythmus auf der Range – im Spiel selbst gilt: vertraue deinem Ziel.

  7. Mach es nicht komplizierter als nötig. Je länger du über dem Ball stehst, desto schwieriger wird es.

  8. Atme, bleib locker, finde deinen Rhythmus. Ein guter Schwungrhythmus kompensiert viele technische Fehler automatisch.



Golf ist schwer, ja – aber nicht wegen der Technik. Es ist schwer, weil wir zu viel nachdenken, zu viel erwarten und zu wenig akzeptieren. Wer lernt, sich selbst auf dem Platz besser zu verstehen, spielt nicht nur besser – sondern mit mehr Freude.


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