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World Handicap System (WHS): Alles, was du wissen musst

3. Dez. 2024

5 Min. Lesezeit

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Das World Handicap System (WHS) ist eine der wichtigsten Veränderungen, die Golf weltweit in den letzten Jahren gesehen hat. Es bringt Einheitlichkeit, Fairness und Transparenz in ein Spiel, das von Spielern aller Niveaus und Länder geliebt wird. Für Anfänger mag es kompliziert klingen, aber keine Sorge – wir erklären es dir in einfachen Worten.


Was bedeutet Handicap überhaupt?


Ein Handicap im Golf ist im Grunde deine persönliche „Spielstärke-Zahl“. Es zeigt an, wie gut du im Vergleich zu einem Durchschnittsgolfplatz spielst. Ein niedrigeres Handicap bedeutet, dass du näher am Par spielst, während ein höheres Handicap zeigt, dass du mehr Schläge benötigst. Das Handicap gleicht Spieler auf unterschiedlichen Niveaus aus und macht das Spiel für alle fairer.


Warum wurde das WHS eingeführt?


Vor der Einführung des WHS hatte jedes Land sein eigenes Handicap-System. Diese Unterschiede machten es schwierig, das eigene Spiel international zu vergleichen. Das WHS löst dieses Problem, indem es ein einheitliches System schafft, das überall auf der Welt funktioniert. Egal, ob du in Deutschland, den USA oder Japan spielst – dein Handicap hat die gleiche Bedeutung.


Wie funktioniert das WHS?


1. Dein Handicap-Index (früher Stammvorgabe)

Der Handicap-Index ist der Ausgangspunkt im WHS. Er is eine Zahl, die deine Spielstärke wiederspiegelt. Sie zeigt, wie gut du spielen könntest, wenn du einen sehr guten Tag auf einem standardisierten Golfplatz hättest. Das Ziel ist es, Spieler unterschiedlicher Niveaus vergleichbar zu machen. Der Handicap-Index wird berechnet, indem die besten 8 deiner letzten 20 Runden berücksichtigt werden. Das bedeutet, dass schlechte Runden weniger Einfluss auf dein Handicap haben, was das System fairer macht. Für Anfänger bedeutet das: Je mehr Runden du spielst, desto genauer wird dein Handicap. Wenn du weniger Runden hast, wird das Handicap automatisch angepasst, um fair zu bleiben Der Handicap-Index wird als Dezimalzahl angegeben, z. B. 18,2 oder 9,7. Je niedriger die Zahl, desto besser ist dein Spielniveau.

2. Spielvorgabe (Course Handicap) Was ist die Spielvorgabe (Course Handicap)?


Die Spielvorgabe ist die Zahl, die dir zeigt, wie viele Schläge du auf einem bestimmten Platz zusätzlich bekommst. Sie wird aus deinem Handicap-Index und der Schwierigkeit des Platzes berechnet.

Viele Golfclubs haben Tabellen im Clubhaus, die dir helfen, deine Spielvorgabe schnell zu finden.


  1. Was bedeuten Slope- und Course-Rating? Diese Werte werden genutzt, um deine Spielvorgabe fair zu berechnen. Du musst dir das nicht merken, aber es ist hilfreich, diese beiden Werte zu verstehen.


Jeder Golfplatz ist unterschiedlich schwierig.

• Das Course-Rating zeigt, wie viele Schläge ein Scratch-Golfer (Handicap 0) durchschnittlich auf diesem Platz benötigt. Beispiel: Ein Platz mit Par 72 könnte ein Course Rating von 74,5 haben. Das bedeutet, dass ein Spieler mit Handicap 0 unter normalen Bedingungen durchschnittlich 74,5 Schläge benötigt, um den Platz zu spielen.

• Der Slope-Wert zeigt, wie viel schwieriger der Platz für einen Bogey-Golfer (Handicap ~18) im Vergleich zu einem Scratch-Golfer ist. Der Slope-Wert ist ein Maß dafür, wie viel schwieriger ein Golfplatz für Amateure (Handicap > 0) im Vergleich zu Scratch-Golfern (Handicap 0) ist. Er ist ein wichtiger Bestandteil bei der Berechnung deiner Spielvorgabe (Course Handicap) auf einem bestimmten Platz.

Minimaler Slope-Wert: 55 (sehr einfacher Platz)

Maximaler Slope-Wert: 155 (sehr schwieriger Platz)

Standard-Slope-Wert: 113 (Referenzwert)


Ein Slope-Wert von 113 repräsentiert einen Platz mit durchschnittlicher Schwierigkeit für Amateure.


4. Die Netto-Doppelbogey-Regel Du fragst dich, was du aufschreiben sollst, wenn du den Ball auf einem Loch aufheben musst? Das WHS begrenzt dein Ergebnis auf Netto-Doppelbogey, was in Stableford 0 Punkte bedeutet. Dadurch bleibt deine Runde auch bei schlechten Löchern fair bewertet.

Ein Schlüsselmerkmal des WHS ist die Netto-Doppelbogey-Regel. Sie begrenzt die maximale Schlagzahl, die für dein Handicap zählt. Die Formel ist einfach:

Par des Lochs + 2 Schläge (Doppelbogey) + deine Handicap-Schläge auf diesem Loch


Beispiel: Du spielst ein Par 4 mit 1 Handicap-Schlag. Dein Netto-Doppelbogey ist 7. Wenn du mehr als 7 Schläge brauchst, zählt für dein Handicap trotzdem nur 7.


  1.  Wie melde ich Runden an?


    In Deutschland, Österreich und der Schweiz kannst du RPR-Runden (registrierte Privatrunden) melden. Du kannst in deinem Club fragen, wie das geht, oder nutze eine Golf-App. Es ist wichtig, die Runde vor dem Start offiziell zu registrieren. Because RPR Runden are important I have written an article about RPR Runden here:


Warum ist das WHS besonders für Anfänger geeignet?


Klarheit: Nach jeder Runde hast du ein vollständiges und realistisches Ergebnis. Keine „gestrichenen Löcher“ mehr!

Motivierend: Schwere Löcher beeinflussen dein Handicap nicht übermäßig negativ.

Flexibilität: Auch private Runden können zählen, was dir mehr Möglichkeiten bietet, dein Handicap zu verbessern.


Ein Beispiel aus der Praxis


Stell dir vor, du spielst ein Par 5 mit Stroke Index 1 (schwerstes Loch). Deine Spielvorgabe beträgt 19. Nach der Netto-Doppelbogey-Regel sieht die Berechnung so aus:

Par des Lochs: 5 + 2 Schläge für Doppelbogey: 7 + 2 Handicap-Schläge: 9

Deine Scorekarte zeigt also eine 9, was 0 Stableford-Punkten entspricht. Dennoch bleibt deine Runde vollständig und korrekt.


Hier sind einige weitere Beispiele, die dir helfen, das WHS noch besser zu verstehen. Ich mag das WHS, weil es ein klares Ergebnis nach der Runde gibt! Manchmal macht es wirklich Sinn, den Ball während der Runde aufzuheben. Wenn du ihn zum Beispiel zwei Mal hintereinander ins Wasser geschlagen hast, ist es oft besser, den Ball aufzunehmen und am nächsten Loch neu zu starten, anstatt deine Mitspieler zu lange warten zu lassen. Bis 2020 gab es allerdings ein Problem: Man hatte am Ende der Runde keine richtige Schlagzahl, z. B. 78 Schläge, weil ein Loch (das gestrichen Loch) fehlte. Das hat mich immer gestört. Doch seit Einführung des World Handicap Systems hat sich das geändert. Lass mich das erklären.

Nehmen wir an, du spielst eine registrierte Privatrunde (RPR) oder eine private Runde.


Mit dem World Handicap System (WHS) hast du nach der Runde ein klares Ergebnis – also die genaue Anzahl an Schlägen, die du gespielt hast, z. B. 89 Schläge. Auch wenn du den Ball auf einem Loch aufheben musst, weil du ihn zweimal ins Aus geschlagen hast, erhältst du ein korrektes Ergebnis. Vor dem WHS war das anders: Man wusste oft gar nicht, wie viele Schläge man eigentlich gespielt hatte. So kannst du dein Ergebnis berechnen (falls du nicht in einem Turnier spielst, bei dem der Computer das für dich übernimmt):


Dein Spielvorgabe vor der Runde

Vor der Runde siehst du anhand einer Tabelle im Clubhaus dein Spielvorgabe.



Nehmen wir an, dein Spielvorgabe beträgt 19:

• Das bedeutet, du darfst auf jedem Loch 1 Schlag mehr benötigen als ein Spieler mit Handicap 0.

• Auf dem schwersten Loch (Stroke Index 1) bekommst du sogar 2 zusätzliche Schläge.


Beispiel: Ein schlechtes Loch

Du spielst ein Par 4 mit Stroke Index 10 und es läuft furchtbar: Du schlägst den Ball dreimal ins Aus.

• Früher hättest du den Ball aufgehoben und wärst zum nächsten Loch gegangen, ohne genau zu wissen, wie viele Schläge du auf diesem Loch hattest.

• Mit dem WHS wird dein Ergebnis auf Netto-Doppelbogey begrenzt, was in Stableford 0 Punkte bedeutet.


Berechnung:

Par des Lochs: 4

+ 2 für Doppelbogey: 4 + 2 = 6

+ 1 Handicap-Schlag: 6 + 1 = 7


Du schreibst also eine 7 auf die Scorekarte und erhältst dafür 0 Stableford-Punkte.


Beispiel: Das schwerste Loch auf dem Platz

Du spielst ein Par 5 mit Stroke Index 1 (Schwierigkeitsgrad). Auch hier gilt das Netto-Doppelbogey-Prinzip:

Par des Lochs: 5

+ 2 für Doppelbogey: 5 + 2 = 7

+ 2 Handicap-Schläge (weil deine Spielvorgabe 19 ist): 7 + 2 = 9


Du trägst also eine 9 ein, was ebenfalls 0 Stableford-Punkte entspricht.


Warum das WHS das Spiel verbessert

Dank des WHS hast du nach jeder Runde ein klares und vollständiges Ergebnis. Auch auf schlechten Löchern kannst du eine korrekte Schlagzahl notieren, ohne deine Runde komplett aufzugeben. Das macht das Handicap-System fairer und transparenter für alle Spieler!

3. Dez. 2024

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